Spaziergang im Garten meiner Mutter

 

 

 

Ich durchstreife das Gras, in das ich

 

als Kind sooft herzlich gefallen war.

 

In meinen Ohren ruft brausend der Wind mich

 

und es scheint mir, als fliege ich gar.

 

 

 

Denn alle Geliebten und all die Bedachten,

 

die mich zu dem, was ich jetzt bin, einst machten,

 

säuseln im Wind, wie ein Engelchor

 

und ziehen mich lieblich zu sich empor.

 

 

 

Ich sehe den Himmel, und in ihm warten

 

Gesichter in Wolken – ein stilltoter Garten.

 

Dort sind sie alle, im Wolkenschwung,

 

versammelt allein in meiner Erinnerung.

 

 

 

Bald klart der Himmel, bald fliegen sie fort.

 

Es ist diese Wiese dann nur noch ein Ort.

 

Doch mit schweren Herzen, als wär es aus Stein,

 

fühle ich tröstlich: sie werden dereinst bei mir sein.

 

 

 

Denn es ist, als ziehe alles einer

 

wie einen Farbfilm, lächelnd an mir vorbei,

 

und während er zieht, wird es größer und reiner,

 

als ob Er gerade der Herrgott sei.