Anna und Er

 

 

 

Manchmal trägt er die Kleider seiner Frau auf.

 

Die Gaffer kreisen flüsternd oder deuten unverhohlen:

 

„Schaut den alten Spinner!“

 

Er lächelt kindlich, summt ein Schlagerliedchen.

 

 

 

Pflanzt Chrysanthemen in den handtuchschmalen Garten,

 

wischt Marmor blank, zieht wieder sauber Rillen mit der Harke:

 

„Für Dich soll’s schön sein!“

 

Die Kerze brennt. Er steht noch eine Weile still.

 

 

 

Am Grüncontainer lehnt sein Rennrad, jetzt ein paar Runden.

 

Das weiße Haar loht auf. Im Fahrtwind fühlt er sich ganz jung.

 

„Was für ein Herbsttag, Anna!“

 

Ihr leichtes Kleid umflattert ihn wie eine bunte Fahne.